DONEGAL
 

Der Ort Donegal liegt an der Donegal Bay im Nordwesten Irlands. Umgeben von 
  den majestätischen Blue Stack Mountains bietet Donegal Besuchern eine einmalige 
  Szenerie rauher Schönheit. Besonders sehenswert sind die höchsten Meeresklippen 
  Europas am Slieve League. Hier wird der Urlaub zu einem einmaligen Erlebnis, 
  ob Sie nun wegen der hervorragenden Wassersportmöglichkeiten gekommen sind oder 
  um entlang der kilometerlangen goldenen Sandstrände zu wandern. Oberhalb des 
  Ortes kann man die Reste mehrerer Erdforts sehen. Der Überlieferung nach wurde 
  im Jahre 1159 dort, wo heute Donegal steht, eine frühe Festung der Dänen durch 
  den damaligen irischen Hochkönig Murtagh Mac Lochlainn zerstört. 
Das im Ort gelegene O'Donnell Castle wurde 1447 vom ersten der Red Hughes und 
  seiner Frau Lady Nuala erbaut. Das Paar brachte auch die Franziskaner nach Donegal, 
  deren Abtei, heute am Pier gelegen, im selben Jahr wie das Castle fertiggestellt 
  wurde. Es gab zwei Herren mit dem Namen Red Hugh, der zweite war allerdings 
  die spektakulärere Figur: Er wurde von den Engländern gefangen genommen und 
  in Dublin Castle eingesperrt. Er floh jedoch aus seinem Kerker und kam nach 
  Donegal zurück. Man erzählt sich, auf seiner Flucht habe Red Hugh Erfrierungen 
  erlitten und dadurch eine große Zehe verloren. Von diesem Punkt an nicht 
  mehr gut zu Fuß, sei Hugh nur noch in die Schlacht geritten. 
Die O'Donnells herrschten über das damalige Tirconaill vom 15. bis zum 17. 
  Jahrhundert und waren bekannt als Patrone der Kirche und Förderer der Bildung. 
  Die Anführer des Clans (Chieftains) wurden auf dem Doon Rock bei Kilmacrennan 
  offiziell mit ihrem neuen Amt betraut. Der Chief oder König wurde von einem 
  der Edlen des Clans in sein Amt eingeführt, indem dieser ihm im Rahmen 
  einer Zeremonie einen schlichten, geraden, weißen Stab überreichte und dabei 
  die Worte sprach: "Hiermit erhältst Du die Herrschaft über das Reich. Wahre 
  die Gerechtigkeit in allen seinen Teilen." Der weiße Stab sollte den neuen Herrscher 
  daran erinnern, unvoreingenommen in seinen Entscheidungen und aufrecht in seinen 
  Taten zu sein. Die letzte große Schlacht, welche die O'Donnells schlugen, war 
  die Schlacht von Kinsale im Jahre 1601, in der sie von den Engländern vernichtend 
  geschlagen wurden. Red Hugh floh nach Spanien, um von dort Hilfe für einen erneuten 
  Kampf zu holen. Er starb jedoch, bevor er zurückkehren konnte. Nach der Schlacht 
  von Kinsale gingen fast alle Clanführer ins Exil. Diese Exodus fand 1607 von 
  Rathmullan aus statt und ist als' The Flight of the Earls' (etwa: "Flucht der 
  Grafen") bekannt. Vor ihrer Flucht zerstörten viele ihre Burgen, um zu verhindern, 
  dass die Engländer diese besetzten. Nach der Schlacht von Kinsale kam es 
  zur so genannten Plantation of Ulster durch die Engländer, der planvollen Besiedlung 
  und Kolonisierung des Norden Irlands. 
Die Burg der O'Donnells fiel an einen englischen Offizier, Captain Basil Brooke, 
  der weitgehende Wiederaufbauarbeiten in Angriff nahm und einen weiteren Flügel 
  anbauen ließ, der heute als das Manor House ("Herrenhaus") bekannt ist. Brooke 
  zog schließlich an den Lough Eske, wo er sich ein weiteres Haus bauen ließ. 
  Wie schon erwähnt, brachten die O'Donnells auch die Franziskaner nach Donegal. 
  Die Mönche kamen aufgrund der Initiative von Lady Nuala, Red Hughs Ehefrau und 
  bauten eine religöse Gemeinschaft auf, die ein spirituelles Vakuum in Donegal 
  ausfüllen half. Hier erstellten die Ordensbrüder Michael O'Cleary, Peregrine 
  O'Cleary, Peregrine O'Duignean und Fearfasa O'Maolconry die berühmten Annals 
  of the Four Masters ("Die Annalen der vier Magister"), eine Chronik der Entwicklung 
  des gälischen Irland vom "Ursprung" bis zur Schlacht von Kinsale. Über mehrere 
  Jahre hinweg sammelten die Gelehrten Daten für ihr Geschichtswerk, das schließlich 
  zwischen 1632 und 1636 aufgezeichnet wurde.
 Der Ort Donegal ist heute das Zentrum der Aktivität im Süden der Grafschaft 
  Donegal. Im Ortszentrum liegt der "Marktplatz", der Diamond (Diamant), in dem 
  die Killybegs Road, die Ballyshannon Road und die Ballybofey Road zusammentreffen. 
  Bis 1950 war Donegal an die Strecke einer Schmalspureisenbahn angebunden (The 
  Great Northern Railway), die sich von Killybegs nordwärts bis nach Stranorlar 
  erstreckte. Das Eisenbahnmuseum The Railway Heritage Centre zeichnet die Geschichte 
  der Eisenbahn in Donegal mit vielen Ausstellungsstücken und Fotografien nach. 
  Der Ort verfügt über einige schöne Kirchen. Das imposanteste Kirchengebäude 
  ist die St Patrick's Church an der Upper Main Street. Das Gebäude wurde 1935 
  unter Verwendung des ortstypischen Steins errichtet, so kam der Granit aus dem 
  Steinbruch Barnesmore Gap, der Sandstein vom Mountcharles. Neben dem Castle 
  befindet sich das 1828 im neugothischen Stil errichtete Gebäude der Church of 
  Ireland mit einem sehenswerten Glockenturm.